
Aufschwung für Schwedens Industrie – deutlich kräftiger beim Export
07.05.2021
In Schweden wird, auch von offizieller Seite, viel über die starke Industriekonjunktur gesprochen. Ein zweiter Blick auf die Zahlen lohnt sich, meint unser Senior Advisor Prof. Hubert Fromlet.
In der schwedischen Industrie zeigen sich erhebliche Unterschiede bei den Auftragseingängen, je nach Herkunft und Branche, als Folge der Coronapandemie und verschiedener Ausgangspositionen vom letzten Jahr und verschiedener Aufholgeschwindigkeiten.
Ausland lief besser als Binnenmarkt
Vergleicht man die Auftragseingänge vom ersten Quartal 2021 mit denen des ersten Quartals des Vorjahres, fallen etliche unterschiedliche Entwicklungen auf.
Auftragseingänge in der verarbeitenden Industrie; Veränderung in Prozent
Quelle: SCB
Die oben gezeigten Statistiken für die Auftragseingänge werden regelmäßig zu Monatsbeginn vom Statistischen Zentralbüro SCB herausgegeben. Auch detailliertere Auftragseingänge für verschiedene Branchen, zum Beispiel für Zellstoff, Papier, Holz, chemische Produkte, Stahl und Transportmittel, werden dort veröffentlicht.
Am aussagekräftigsten dürfte die Statistik für das gesamte erste Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal sein. Hier lässt sich ein deutlicher Aufschwung bei den zuvor gebeutelten Halbfabrikaten und Investitionsgütern erkennen. Es zeigt sich großer Aufholbedarf. Die Nachfrage nach Konsumgütern hinkt in Schweden noch deutlich hinterher, was Experten als stark aufgestaute Konsumnachfrage deuten.
„Die Nachfrage nach Konsumgütern hinkt in Schweden deutlich hinterher, was Experten als stark aufgestaute Konsumnachfrage deuten.“
Eine deutliche verbesserte Konsumneigung ist daher möglich – und zwar in nicht allzu ferner Zukunft. Dies hängt weiterhin vom zukünftigen Erfolg der Corona-Bekämpfung ab. Immerhin hat sich die schwedische Impfquote zuletzt auf etwa 30 Prozent deutlich erhöht. Die schwedische 7-Tage-Inzidenz liegt jedoch nach wie vor auf einem hohen Niveau von 341 (Stand: 7. Mai 2021).
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