Die Anzahl der neu zugelassenen Pkw ist in Deutschland und Schweden 2015 kräftig gestiegen. Schweden verzeichnete ein neues Rekordjahr und Deutschland liegt beim Pkw-Bestand auf Platz eins in Europa. Dabei nehmen schwedische und deutsche Automarken unter den Neuzulassungen die vorderen Plätze sein.

Das Auto ist das Fortbewegungsmittel Nummer eins in Deutschland. 2014 nutzten rund 57 Prozent der deutschen Pkw-Besitzer ihr Fahrzeug täglich. Schweden steht dieser Zahl in nichts nach. Im Land der langen Wege nutzen 2015 mehr als die Hälfte aller Reisenden für ihre täglichen Fahrten das Automobil.

Das freut natürlich die Autohersteller. Mit einem Allzeithoch bei den neu zugelassenen Pkw blicken Schwedens Automobilunternehmen auf eines der erfolgreichsten Jahre überhaupt zurück.

Starke Marken mit Tradition

Volkswagen Schweden konnte beispielsweise einen Zuwachs der Zulassungen um 20 Prozent verzeichnen. Insbesondere der Golf wurde hervorragend abgesetzt. Sten Forsberg, Chef von Volkswagen Schweden: „Das sind hervorragende Autoneuigkeiten für den schwedischen Markt. Insbesondere freut uns, dass wir durch den guten Auftragseingang für unseren Passat GTE dazu beitragen werden, den Anteil von mit Strom betriebenen Autos auf Schwedens Straßen auszubauen.“

Unangefochten an der Spitze der schwedischen Neuzulassungsstatistik für 2015 steht mit 9.093 Fahrzeugen die einheimische Traditionsmarke Volvo. Unter den Top 10 finden sich aber auch mehrere deutsche Hersteller. BMW hat im vergangenen Jahr Platz 10 der beliebtesten Marken des Landes erreicht. Der Münchener Konzern bietet mit sechs Modellen die meisten Elektroautos in Schweden an und trägt so dazu bei, die Automobilflotte des Landes nachhaltiger und umweltfreundlicher werden zu lassen.

„Der Verkauf wuchs um 8 Prozent, die Nachfrage nach unserem Elektroauto BMW i3 sogar um 80 Prozent und wir sind die drittgrößte Marke im B2B-Verkauf. Wir sind wirklich sehr zufrieden mit dem vergangenen Jahr und sehen äußerst positiv auf das Jahr 2016“, so Anders Brocknäs, Geschäftsführer von BMW Schweden.

Deutschlands Automobilbestand wächst

Deutschlands Autobestand ist im Jahr 2015 um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Somit nahmen in der Bundesrepublik im letzten Jahr 44,4 Millionen Pkw aktiv am Verkehr teil. Schweden verzeichnete zum Jahresende 2015 einen aktiven Bestand von circa 4,7 Millionen Pkw.

Die Zahl der Neuzulassungen für die deutschen Straßen lag im vergangenen Jahr bei rund 3,2 Millionen Pkw. Bei allen deutschen Marken wies die Statistik in der Bilanz ein positives Vorzeichen auf. Insbesondere der vom Daimlerkonzern hergestellte Smart konnte kräftige Zuwächse (+68,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) verbuchen. Auch Mercedes legte zu. 286.883 Pkw-Neuzulassungen verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt 2015, ein Anstieg um 5,3 Prozent verglichen mit 2014.

„Wir sind mit den Ergebnissen für 2015 in Deutschland sehr zufrieden. Ein so erfolgreiches Jahr ist eine tolle Bestätigung, aber kein Grund sich auszuruhen“, sagt Dr. Carsten Oder, Vorsitzender der Geschäftsleitung Mercedes-Benz Cars Vertrieb Deutschland und Leiter Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland. In das Jahr 2016 blickt man bei Daimler zuversichtlich, so wie auch auf die Entwicklung des Bedarfs alternativer Antriebsarten.

Grünere Straßen

„Trotz der aktuell sehr niedrigen Preise für Benzin und Diesel gehen wir in den nächsten Jahren von einem deutlichen Wachstum der Nachfrage bei alternativen Antrieben aus. Wir erwarten keinen plötzlichen Wandel, sondern eher eine schrittweise 'Elektrifizierung' des Automobilmarktes“, erklärt Dr. Carsten Oder.

Insgesamt werden die Straßen in beiden Ländern grüner. Etwa 46.000 Pkw mit alternativen Antriebsarten wie Hybrid- oder Elektroantrieb wurden 2015 in Deutschland neu zugelassen. Schweden registrierte 3.921 neue sogenannte „supermiljöbilar“, also Elektro- und Hybrid-Autos, und verfügt nunmehr über einen Gesamtbestand von 8.577 fossilbrennstofffreien Pkw.