v.l.n.r.: Jan Brockmann (Präsident der Deutsch-Schwedischen Handelskammer), Christina Beinhoff (Botschafterin an der Deutschen Botschaft in Stockholm), Johan Forssell (Schwedens Minister für Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel), Ralph-Georg Tischer (Deutsch-Schwedische Handelskammer)

Johan Forssell (Schwedens Minister für Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel)

Jan Brockmann (Präsident der Deutsch-Schwedischen Handelskammer)

Judith Illerhaus (GTAI), Ralph-Georg Tischer (Handelskammer), Gerd Hagmeyer-Gaverus (Deutsche Gesellschaft) und Markus Seifert von d-fine, unserem Partner des Abends.

Schwedens Außenhandelsminister: „Wir erhöhen die Zahl der internationalen Partnerschaften“

31.01.2024

Ehrengast der jährlichen Auftaktveranstaltung der Deutsch-Schwedischen Handelskammer war Johan Forssell, Minister für Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel. Er stellte die neue schwedische Außenhandelsstrategie vor und sprach sich für eine verstärkte strategische Zusammenarbeit mit Deutschland aus. 

Am vergangenen Donnerstag nahm der schwedische Minister für Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel, Johan Forssell, an der Chairman's New Year Reception der Deutsch-Schwedischen Handelskammer teil, um Vertreterinnen und Vertreter deutscher sowie schwedischer Exportunternehmen des Netzwerks zu treffen.

„Deutschland ist Schwedens wichtigster Handelspartner und gemeinsam bilden unsere Länder ein sehr starkes europäisches Team. Das ist in diesen Zeiten, in denen die europäische Wettbewerbsfähigkeit in der globalen Arena an Boden verliert, unglaublich wichtig. Mit einem widerstandsfähigen Handel sind wir wirtschaftlich viel besser gerüstet. Es geht darum, die Risiken in einer turbulenten Zeit großer Unsicherheit in der Welt um uns herum zu verteilen. Ich sehe ein großes Potenzial für die weitere Stärkung der bilateralen Beziehungen zu Deutschland“, sagte Forssell vor einem vollen Saal.

„Ich sehe ein großes Potenzial für die weitere Stärkung der bilateralen Beziehungen zu Deutschland."

Der Anteil Schwedens am globalen Exportmarkt ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Obwohl der Wert der schwedischen Exporte im Jahr 2022 um 4,8 Prozent zunahm, war dies niedriger als die weltweiten Warenexporte, die um 9,1 Prozent stiegen.

Die neue Außenhandelsstrategie der Regierung

Die schwedische Regierung hat daher eine neue Strategie für den schwedischen Außenhandel entwickelt, die der Minister in Teilen vorstellte. Der Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, der Steigerung der Exporte auf den internationalen Märkten und Investitionen in die Energiewende sowie Digitalisierung. 

„Wir sind dabei, die Zahl der strategischen internationalen Partnerschaften zu erhöhen und den nächsten Vierjahresplan für Forschung und Innovation vorzubereiten."

Die Zusammenarbeit mit Deutschland als größtem Handelspartner spiele dabei weiterhin eine entscheidende Rolle, wie Forssell deutlich hervorhob.

Zu den Teilzielen der Strategie gehören neue Maßnahmen in der EU zur Erleichterung des freien Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs sowie eine wirksamere Unterstützung für den Export und die Internationalisierung von klein- und mittelständischen Unternehmen. Die Regierung will auch neue Finanzierungslösungen entwickeln, die die Energiewende sowie Digitalisierung unterstützen, und umfassend in Forschungs- und Innovationspartnerschaften investieren.

„Wir sind dabei, die Zahl der strategischen internationalen Partnerschaften zu erhöhen und den nächsten Vierjahresplan für Forschung und Innovation vorzubereiten. Wir wollen in einem hart umkämpften  Umfeld alles tun, um Schwedens führende Position bei Tech-Innovationen und in der Forschung zu erhalten“, sagte Johan Forssell in seiner Rede vor den Mitgliedern der Deutsch-Schwedischen Handelskammer.

Die neue, veränderte Sicherheitslage in Europa mit erhöhten staatlichen Budgets für Investitionen in die zivile und militärische Verteidigung bildet die Grundlage für die so genannte Verteidigungsinnovationsinitiative, die zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen dem zivilen Sektor und dem traditionellen Verteidigungssektor führen soll und Schwedens Beteiligung an der internationalen Innovationszusammenarbeit stärken wird.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Handelsbeziehungen sind wichtiger denn je

In seiner Rede hob Jan Brockmann, Präsident der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, die Handelskammer als starke Akteurin in der deutsch-schwedischen Wirtschaft hervor, als wirtschaftlich robuste und stabile Organisation.

Schweden und Deutschland teilen in vielen Fragen die gleichen Ansichten und müssen die Führung übernehmen."

„Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Handelsbeziehungen sind wichtiger denn je, da sich die Welt um uns herum schnell verändert, nicht zuletzt die politische und sicherheitspolitische Lage. Schweden und Deutschland teilen in vielen Fragen die gleichen Ansichten und müssen die Führung übernehmen“, sagte Jan Brockmann.

Der Minister betonte, dass gerade heute das Vernetzen von Menschen zum Bau neuer Brücken notwendig sei:

„Ich möchte der Deutsch-Schwedischen Handelskammer für die großartige Arbeit danken, die sie leistet, um die Wirtschaft zwischen unseren beiden Ländern zu fördern und uns einander näher zu bringen. Beim Handel geht es um die Förderung neuer Produkte und Dienstleistungen, es geht um Geld, Handel und Zahlen, aber nicht nur um die Anpassung an die Märkte, sondern auch um die Vernetzung von Menschen, Menschen in Deutschland und Schweden – und darum, wirklich die Brücken zu bauen, die wir heute brauchen“, so Johan Forssell.