Leichte Erholung in Sicht?

23.05.2025

Schwedens Konjunktur hat sich auch im März relativ schwach entwickelt – allerdings mit einigen Lichtstreifen am Horizont. Eine allmählich leichte Erholung im Laufe von 2025 scheint nach wie vor möglich, hängt aber noch immer von der schwierigen geopolitischen Entwicklung ab, meint Prof. Hubert Fromlet, Senior Advisor der Deutsch-Schwedischen Handelskammer.

Anfang Mai dominierten noch die rezessiven Eindrücke bei der Beurteilung der schwedischen Konjunktur, obwohl sich auch schon vor ein paar Wochen einige Lichtblicke abzeichneten. 

Rezessionstendenzen demnächst beendet?

Gemäß der jüngsten Konjunkturanalyse der schwedischen Statistikbehörde (Statistiska Centralbyrån, SCB) haben sich seither mehrere Konjunkturindikatoren etwas aufgehellt – von rezessiver Einordnung in Richtung leichte Erholung. Dies zeigte sich zuletzt für die Bauwirtschaft und den Einzelhandel. Für das BIP spricht die Statistikbehörde bei noch sehr grober Einschätzung von einer Stagnation im ersten Quartal.

Leider ist die englischsprachige Zusammenfassung der Statistik viel zu kurz geraten. In der schwedischen Version finden sich auch Einordnungen der verschiedenen Konjunkturindikatoren mit Rezession, (leichter) Erholung (återhämtning), Expansion und Abkühlung (avmattning).

Ersichtlich ist hierbei, dass sich nur noch die Stimmung der privaten Haushalte und die LKW-Zulassungen im Rezessionsbereich befinden. Allerdings platzieren sich die leicht erholten Konjunkturindikatoren deutlich unter dem langfristigen Trend. 

„Von leichter Expansion kann nur bei den Exporten, PKW-Zulassungen und bei den Auftragseingängen in der Industrie gesprochen werden.“

Von leichter Expansion kann nur bei den Exporten, PKW-Zulassungen und bei den Auftragseingängen in der Industrie gesprochen werden. 

Noch dominieren die Fragezeichen

Wenn sich auch einige Konjunktursignale zuletzt etwas aufgehellt haben, dominiert noch immer die Vielzahl der Fragezeichen. 

„Wenn sich auch einige Konjunktursignale zuletzt etwas aufgehellt haben, dominiert noch immer die Vielzahl der Fragezeichen.“

Dies hat auch Finanzministerin Elisabeth Svantesson veranlasst, die BIP-Prognose von April zu senken, von +2,1 auf +1,8 Prozent für 2025 und von 2,8 auf 2,3 Prozent für 2026 (siehe Artikel zum Ergänzungshaushalt vom 15. April).

Vor allem die weitere geopolitische Entwicklung und die Konsumneigung der privaten Haushalte strahlen weiterhin viel Unsicherheit aus. Inwiefern finanzpolitische Expansion im Haushalt für das Wahljahr 2026 – präsentiert im Oktober dieses Jahres – und auch mögliche weitere kleinere Zinssenkungen die Konjunktur beflügeln können, bleibt abzuwarten. Erhoffte Faktoren wie wirkliche Entspannung aus Trumps USA und Frieden in der Ukraine dürften eine gewichtigere Rolle für die zukünftige schwedische Konjunkturentwicklung spielen.

Hubert Fromlet 

 

Kontakt

Hubert Fromlet

Affiliierter Professor an der schwedischen Linné-Universität und Senior Advisor der Deutsch-Schwedischen Handelskammer

Kontakt
Wir nehmen Anfragen ausschließlich von Unternehmen und Organisationen an.
Durch das Absenden des Formulars verarbeitet die Deutsch-Schwedische Handelskammer Ihre persönlichen Daten. Datenschutzerklärung | Deutsch-Schwedische Handelskammer
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.
Diese Frage dient dazu, zu testen, ob Sie ein menschlicher Besucher sind oder nicht, und um automatisierte Spam-Übermittlungen zu verhindern.

* Pflichtfeld