
Foto: IPercept
Sichere Prognosen für Maschinen dank IPercept
Das schwedische Start-up IPercept ermöglicht es Industrieunternehmen, Prognosen über den Verschleiß ihrer Maschinen zu erhalten und per Knopfdruck den Zustand aller Komponenten einer Anlage zu diagnostizieren.
Károly Szipka, Geschäftsführer und Gründer des erfolgreichen Start-ups IPercept, erklärt, inwiefern die deutsche Industrie von den Lösungen des Unternehmens profitieren kann.
IPercept startete vor sechs Jahren als Projekt der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm. Seit 2020 tritt das Start-up direkt mit passgenauen Systemlösungen an die herstellende Industrie heran, um die Abnutzung von Maschinen zu kontrollieren. Durch automatisierte Diagnostik und Überwachung der industriellen Ausstattung werden wichtige Möglichkeiten für Hersteller geschaffen, die Produktion zu optimieren. Das Testverfahren beruht auf modernen, industriellen Analysealgorithmen.
Deutsch-Schwedische Handelskammer: Wie würden Sie die Idee Ihres Geschäftskonzepts einem Laien erklären?
Károly Szipka: Stellen Sie sich vor, Ihr Auto hat keine Tankanzeige. Um nicht unterwegs liegen zu bleiben, halten Sie regelmäßig an und tanken nach. Je öfter Sie zum Tanken anhalten, desto langsamer kommen Sie jedoch voran. Legen Sie hingegen weniger Tankstopps ein, besteht ein größeres Risiko, dass Sie liegen bleiben. Genauso ist es mit industriellen Maschinen: Obwohl es sich um finanzielle Großanschaffungen handelt, fehlt ihnen die „Tankanzeige“. Wir bei IPercept platzieren diese „Tankanzeigen“ an Ihren Maschinen.
Wie überzeugen Sie die deutsche Industrie, dass genau Ihre High-Tech-Lösung die Zukunft ist?
Es gibt viele Unternehmen, die ungefähr das gleiche anbieten wie wir, von denen wir uns jedoch mit drei entscheidenden Vorteilen abheben: Wir können die Abnutzung der Maschinen über einen sehr viel längeren Zeitraum prognostizieren, den Verschleiß der individuellen Komponenten diagnostizieren und per Knopfdruck den aktuellen Zustand jedes einzelnen Elements ermitteln, beispielsweise nach einer Kollision. Diese technischen Vorteile sind direkt in finanzielle Vorteile übersetzbar, denn die regelmäßige Wartung von Maschinen und Anlagen kann sehr schnell sehr teuer werden.
„Diese technischen Vorteile sind direkt in finanzielle Vorteile übersetzbar, denn die regelmäßige Wartung von Maschinen und Anlagen kann sehr schnell sehr teuer werden.“
Was sind Ihrer Ansicht nach die größten Unterschiede zwischen dem deutschen und dem schwedischen Markt?
Für uns ist das relativ einfach. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es keinen Maschinen- und Anlagenbau in Schweden. In Deutschland ist die Branche hingegen sehr breit aufgestellt, darunter befinden sich einige der größten und fortschrittlichsten Hersteller weltweit. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Technik die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen weiter stärken kann.
IPercept ist frischgebackenes Mitglied der Deutsch-Schwedischen Handelskammer. Was erwarten Sie von Ihrer Mitgliedschaft?
Aktuell wissen wir, an welchen Türen wir gerne anklopfen möchten. Die Handelskammer kann uns mit ihrem großen Netzwerk und hohem Ansehen helfen, diese zu öffnen – und uns eine Möglichkeit bieten, um unser Geschäftsmodell in Deutschland vorzustellen. Außerdem müssen wir noch einiges lernen, um uns an den deutschen Markt anzupassen. Wir glauben, dass wir aus der Zusammenarbeit einen großen Nutzen ziehen können, wenn es beispielsweise um interkulturelles Verständnis oder die Anpassung von Verträgen geht.
In unserer Serie Mitglied des Monats treffen wir jeden Monat eine Vertreterin oder einen Vertreter eines unserer rund 1.175 Mitgliedsunternehmen und erhalten einen Einblick in die Arbeit und aktuellen Aktivitäten des jeweiligen Unternehmens.