

Franz Fehrenbach, Aufsichtsratsvorsitzender Robert Bosch GmbH, mit Olof Persson, Volvo-Konzernchef

Der Bosch-Chef sprach über Innovationen und wie ein globales Unternehmen seine innovativen Entwicklungen vorantreiben kann.

Olof Persson, Präsident der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, eröffnete die Veranstaltung.

Rund 200 Gäste waren zu dieser Ausgabe von Tyskland i dialog gekommen.

Nach seinem Vortrag traf Franz Fehrenbach u.a. auf Olof Persson und Charlotte Brogren, Generaldirektorin von Vinnnova.

Auch Johan Stahre (re.), Prof. an der Technischen Hochschule Chalmers, war Teil des Podiums. Moderatorin: Therese Larsson Hultin

Viele Gäste blieben noch nach der Podiumsdiskussion, sprachen über das Gehörte und knüpften neue Kontakte.

Lars G. Josefsson, Handelskammervorstand und Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG, mit Persson und Fehrenbach

Margareta Neld, Neld International Consulting, und Klaus Warmedinger, Freundeskreis der Deutsch-Schwedischen Handelskammer

Johan Markman, Camfil, Gerhard Rook, MTC-Gerhard Rook AB, und Tobias Freienstein, Mercedes-Benz Sverige AB (v.l.n.r.)

Julia Ericsson, Sandart & Partners Advokatbyrå, und Nalini Bonnier, Deutsche Bank AG (v.l.n.r.)

Dirk Hein (links) im Gespräch mit Mikael Jinglöv, beide DHL Supply Chain.

Daniel Kristiansson, Kanzlei der schwedischen Ministerien, vor dem Konferenzraum im Grand Hôtel

Niklas Schwemmin (Mitte), PricewaterhouseCoopers AB, im Gespräch mit Mats Gustavsson, Pewo Energiteknik AB

Regina Jönson (links) und Caroline Söderberg von der Stockholmer Handelshochschule

Im Anschluss an die Diskussionsrunde wurde u.a. zu Geflügelpastete mit Steinpilzen, Pastasalat mit Shrimps und Bresaola geladen.

Bengt Knutsson (Mitte), EBM-Papst AB, und Anders Pihl, Cornamuse AB

Timo Kabus (links), Deutsch-Schwedische Handelskammer, und Jan Schott, Schottt Adamietz Arkiform AB

Hendrikje Ermentraut von der Deusch-Schwedischen Handelskammer im Gespräch mit Gästen.

Thomas Fuchs (links), AGA AB, und Andres Kuikka, EIM Scandinavia AB

Gunnar Stignäs, BKE Invest HB, gönnte sich eine Tasse Kaffe und ein Stück Kuchen.
Franz Fehrenbach: Schweden hat viel zu bieten
03.06.2014
„Schweden ist beim Thema Innovation sehr gut positioniert – aber man könnte die Welt sicherlich noch stärker darauf aufmerksam machen.“ Dies sagte Franz Fehrenbach, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Robert Bosch GmbH, im Rahmen von Tyskland i dialog, dem wirtschaftspolitischen Forum der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, am 27. Mai im Grand Hôtel in Stockholm. Die deutsche Regierung fördere Innovationen hingegen nicht in ausreichendem Maße, meinte Fehrenbach.
„In der aktuellen politischen Debatte in Deutschland steht soziale Gerechtigkeit im Fokus, nicht Innovation. Die Politik kann viel bewegen, um gute Voraussetzungen für Innovationen zu schaffen. Die amtierende Bundesregierung riskiert aber, der Wirtschaft zu schaden. Es fehlt schlichtweg an Verständnis, was es braucht, um Innovation zu fördern“, sagte Franz Fehrenbach.
Wie treibt man als globaler Konzern seine innovativen Entwicklungen voran?
Der Vorsitzende des Bosch-Aufsichtsrats und geschäftsführende Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG war nach Stockholm gereist, um am wirtschaftspolitischen Forum der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, Tyskland i dialog, teilzunehmen. Sein Vortrag drehte sich um das Thema Innovation und das Publikum erhielt einen Einblick darin, wie der Bosch-Konzern es schafft, Jahr für Jahr innovativ zu bleiben.
Franz Fehrenbach präsentierte in Stockholm beeindruckende Zahlen: Bosch setzt jährlich rund 50 Milliarden Euro um, beschäftigt fast 300.000 Mitarbeiter weltweit (davon ca. 1300 in Schweden) und war im Jahr 2012 das Unternehmen in Europa, welches die meisten Patente erteilt bekam – durchschnittlich vier pro Tag. Um so erfolgreich zu sein und die internationale Spitzenposition als Innovations-Vorreiter verteidigen zu können, investiert der Konzern etwa 10 Prozent seines Jahresumsatzes in Forschung und Entwicklung.
„Innovationen sind sowohl für Unternehmen als auch für ganze Länder von großer Bedeutung. Wir können es uns nicht leisten, uns zurücklehnen, und uns in der komfortablen Führungsposition, die wir heute innehaben, auszuruhen. Dies sollte man niemals tun und dennoch geschieht es immer wieder – auch jetzt in Deutschland. Schweden und Deutschland mögen heute die Innovationsrankings anführen, aber das bedeutet nicht, dass wir auch morgen noch an dieser Position stehen werden. Derjenige, der am Ball ist, wird immer attackiert werden“, warnte der Bosch-Chef.
Schwedische IT-Infrastruktur machte Eindruck
Während seines kurzen Aufenthalts in Schweden besuchte Franz Fehrenbach auch Boschs schwedischen Hauptsitz in Stockholm-Kista und ließ sich über die allgemeine Innovationslage im Land informieren. Besonders beeindruckt war er von der hiesigen IT-Infrastruktur und der Nutzung von IT-Lösungen in der Wirtschaft:
„Schweden kann sich hierbei absolut mit der internationalen Konkurrenz messen. Dass die Voraussetzungen so gut sind, ist in Europa jedoch kaum bekannt. Hier könnte Schweden aktiver werden. Eure Aufgabe ist es nun, uns andere darauf aufmerksam zu machen, wie gut ihr seid. Ihr habt sehr viel zu bieten, aber bisher weiß die Welt nur relativ wenig davon“, sagte Franz Fehrenbach.
Neugierige Schweden testen gern
Auch die anderen Teilnehmer der sich an Fehrenbachs Vortrag anschließenden Podiumsdiskussion waren sich darin einig, dass Schweden in Bereichen wie IT und moderne Technik vorne liegt und diesen Wettbewerbsvorteil stärker nutzen sollte. Olof Persson, Konzernchef und Geschäftsführer von Volvo sowie Präsident der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, Charlotte Brogren, Generaldirektorin der schwedischen Innovationsbehörde Vinnova, und Johan Stahre, Professor an der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg, wiesen darüber hinaus auf Bereiche hin, in denen Schweden von Deutschland lernen könnte, um neue Ideen zu fördern.
„Deutschland als Land ist besser darin, Innovationen im echten Leben zu testen und somit zugänglich zu machen. Hier in Schweden haben wir den großen Vorteil, dass viele Menschen sehr interessiert und offen für neue Technologien sind. Das sollten wir besser nutzen“, sagte Olof Persson.
Charlotte Brogren teilte diese Auffassung. Schweden sollte sich weiter öffnen und noch mehr als potenzieller Testmarkt für internationale Unternehmen und Forschung vermarkten, ergänzte sie.
Auf dem Weg in Richtung Industrie 4.0
Johan Stahre führte das große deutsche Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ als ein besonders gutes Vorbild für Schweden an. Das Projekt hat zum Ziel, die klassische Fertigungsindustrie auf dem Weg in die digitale Welt zu begleiten und beide Bereiche zusammenzuführen.
In Deutschland hat sich die Idee dahinter bereits auf breiter Front durchgesetzt und während seines Schwedenbesuchs hielt Franz Fehrenbach das restliche Europa an, die Kräfte zu bündeln und auf dieses gemeinsame Ziel hinzuarbeiten. Auch auf Olof Perssons Agenda steht verstärkte innereuropäische Zusammenarbeit weit oben:
„Deutschland und Schweden können sich gemeinsam für eine Re-Industrialisierung Europas einsetzen. Unsere Länder haben viel gemeinsam, was die industriellen Traditionen angeht. Zusammen könnten wir auf die europäische Politik Einfluss ausüben, sodass Innovationen und neue Ideen künftig stärker gefördert werden“, so Olof Persson.