Bergbau in Kiruna

Foto: Fredric Alm/LKAB

Bergbau in der Arktis: Chancen für deutsche Zulieferer

05.09.2014

Die Bergbauindustrie in der Nordpolarregion boomt. In der neu veröffentlichten Broschüre „Arktischer Bergbau – Chancen für die Zulieferindustrie“ stellt Germany Trade & Invest aktuelle Explorations- und Abbauprojekte in den verschiedenen arktischen Regionen vor.

Bereits seit Jahrzehnten werden in der Arktis mineralische Rohstoffe in industriellem Maßstab gefördert. Zu den Regionen mit der höchsten Dichte an nützlichen natürlichen Ressourcen gehören die nordeuropäischen Länder Schweden, Finnland und Norwegen, aber auch Nordrussland, Alaska, der Norden Kanadas, sowie seit Neuestem auch Grönland.

Ein besonders hohes Maß an Eisenerz findet sich in Norrbotten, der nördlichsten Provinz Schwedens. Im westlichen Teil der Region lagern Syenit und syenitische Prophyre, im Osten syenitische Gneise und Granulite.

Kiruna ist Schwedens größter Eisenerzlieferant

Eine der größten Lagerstätten von sehr hochwertigem Eisenerz liegt in der Gegend um Kiruna. Die 23.000-Seelen-Gemeinde ist Schwedens nördlichste Stadt. Kiruna verfügt über eine rohstoffreiche Ader aus Eisenerz mit einem besonders hohen Magnetitanteil, die rund vier Kilometer lang und 80 Meter breit ist. Der Grubenbetreiber, die staatliche Bergbaugesellschaft LKAB, förderte vergangenes Jahr 35 Millionen Tonnen Eisenerz, das zu 90 Prozent nach Europa exportiert wurde.

In der EU ist Schweden der bedeutendste Förderer metallischer Rohstoffe und erlebt seit einigen Jahren einen anhaltenden Bergbauboom. Im vierten Jahr in Folge ist die Erzproduktion angestiegen, im Jahr 2013 gleich um 10 Prozent auf 79,1 Millionen Tonnen. Probebohrungen Anfang März 2014 bei der Grube in Svappavaara (ebenfalls Teil der Gemeinde Kiruna) lassen dort auf ein enormes Eisenerzvorkommen schließen, weshalb die Investitionen in die Erweiterung und Erkundung von Lagerstätten weiter zunehmen dürften.

Der Bergbauboom hält an

Die schwedische Regierung will von 2013 bis 2017 rund 3,5 Milliarden Schwedische Kronen in die Bergbauinfrastruktur des Landes investieren, vor allem in der Provinz Norrbotten. Die Hälfte der Summe soll in den Ausbau der Bahnstrecke Lulea – Kiruna sowie der Straße von Pajala nach Svappavaara fließen.

Der technische Bedarf für die Ausweitung der Erkundungsaktivitäten in der nordschwedischen Region ist groß. Dasselbe gilt auch für den Ausbau der Bergbauinfrastruktur im Hinblick auf Straßen, Schienen und Umladeterminals. Hier bieten sich deshalb neue Perspektiven für die deutsche Zulieferindustrie.

Der Bergbau in ökologisch sensiblen Regionen nahe der Arktis erfordert gezielte Kenntnisse über die Dienstleistungen und Produkte, wodurch spezialisierten deutschen Unternehmen gute Markteintrittschancen eröffnet werden. In der Broschüre „Arktischer Bergbau - Chancen für die Zulieferindustrie“ von Germany Trade & Invest werden nicht nur die rohstoffreichen Regionen, sondern auch aktuelle Bergbauaktivitäten dort vorgestellt sowie auf weiterführende Literatur verwiesen. Die Broschüre kann auf der Internetseite von Germany Trade & Investheruntergeladen werden.