Bei Readly gibt es Publikationen aller Art – von Tagesspiegel-Magazinen bis zu Mein Hund & ich.

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Readly: Print für die digitale Generation

„Schweden ist Start-ups gegenüber sehr aufgeschlossen“, sagt Per Hellberg, Geschäftsführer der digitalen Leseplattform Readly. „Hat man eine gute Idee, dann ist es relativ leicht Partner und Investoren zu finden.“

Wesentlich schlechter bestellt sei es allerdings mit der langfristigen Planung. Da wünscht sich Hellberg ein bisschen mehr Geduld. „Auch ein Start-up braucht Zeit, um Gewinn abzuwerfen.“

Hellberg weiß, wovon er spricht. Readly ging Anfang 2013 in Schweden an den Start. Die Geschäftsidee war ebenso einfach wie neu: Was Spotify für Musik und Netflix für Filme und Serien, das soll Readly für Printprodukte werden. Für knapp 10 Euro im Monat gewährt der Dienst seinen Kunden unbegrenzten Zugriff auf Hunderte von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern. Fast 1.500 Titel hat die Plattform bereits im Angebot. Auch in Deutschland, Großbritannien und den USA ist das Unternehmen mit Sitz im südschwedischen Växjö mittlerweile vertreten.

„Wir wachsen stark“, sagt Hellberg. Über die genaue Zahl der Kunden schweigt er sich auf Wunsch der Investoren jedoch aus. Readlys Hauptgeldgeber ist die britische Investmentgesellschaft Zouk Capital. Erst im Herbst 2015 erhielten die Schweden eine massive Finanzspritze aus Großbritannien.

Für 2016 will man sich nun auf die Vermarktung konzentrieren und noch mehr starke Partner ins Boot holen. Die Deutsche Telekom, TeliaSonera und SAS konnte Readly schon gewinnen. „Um die Verlage zu überzeugen, brauchen wir viele Kunden; um die Kunden zu überzeugen, brauchen wir viel Inhalt“, beschreibt Hellberg die Zwickmühle. Bei beidem ist das Start-up aber inzwischen auf einem guten Weg.