Eine Langzeitbelichtung einer Autobahn bei Nacht: die Lichter der Autos erscheinen als lange Striche.

Ein ständiger Strom an Waren und Dienstleistungen

Der wirtschaftliche Austausch zwischen Schweden und Deutschland macht nie Pause.

Handel zwischen Schweden und Deutschland

Bereits seit der Hansezeit betreiben Deutschland und Schweden intensiven Handel miteinander. Der wirtschaftliche Austausch hat in beiden Ländern zu Wachstum und Entwicklung beigetragen. Heute ist Deutschland Schwedens größter internationaler Handelspartner.

Etwa 17 Prozent aller nach Schweden eingeführten Waren kommen aus Deutschland. Im Jahr 2023 summierte sich deren Wert auf rund 341 Milliarden schwedische Kronen. In die umgekehrte Richtung gehen jährlich mehr als 10 Prozent der schwedischen Exporte: 2023 betrug der Wert der deutschen Warenimporte aus Schweden etwa 221 Milliarden Kronen

Deutschland hat für Schweden daher enorme Bedeutung als Lieferant und Abnehmerland. Aber auch für Deutschland ist die größte Volkswirtschaft Nordeuropas einer der wichtigsten Handelspartner innerhalb der EU.

Unter den deutschen Exporten nach Schweden machen Maschinen, Kraftfahrzeuge und Fahrzeugkomponenten, chemische Produkte sowie Elektronik die größten Warengruppen aus. Auch der Export von Lebensmitteln nahm in den vergangenen Jahren deutlich zu. Umgekehrt exportiert Schweden vor allem Papier und Papierprodukte, Maschinen und Maschinentechnik, pharmazeutische Erzeugnisse, Fahrzeuge, Metalle sowie chemische Produkte.

„Die Unternehmen auf beiden Seiten der Ostsee konkurrieren zwar miteinander, sind aber gleichzeitig Partner.“

Auch der schwedisch-deutsche Dienstleistungshandel bleibt stark. Im Jahr 2023 betrug der Umsatz 175 Milliarden Kronen, wovon 98 Milliarden auf Importe und 77 Milliarden auf Exporte entfielen, was ein Gesamthandelsvolumen von Waren und Dienstleistungen zwischen den Ländern von rund 737 Milliarden Kronen ergibt (Quelle: Statistisches Zentralamt Schweden).

Die Basis der guten Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern bildet die verarbeitende Industrie, die sich in vielerlei Hinsicht ähnelt und ergänzt. Die Unternehmen auf beiden Seiten der Ostsee konkurrieren zwar miteinander, sind aber gleichzeitig Partner. Viele Waren werden ex- und später – eingebaut oder weiterverarbeitet – wieder importiert.

Insgesamt gibt es in Schweden knapp 1600 deutsche Unternehmen (Mehrheit der Unternehmensanteile in deutscher Hand, teilweise mehrere Unternehmen aus dem gleichen Konzern), die rund 82.000 Angestellte beschäftigen (Quelle: Tillväxtanalys). Die meisten haben ihren Sitz in den Ballungszentren um Stockholm, Göteborg und Malmö. Zu den größten deutschen Investoren zählen Siemens, Bosch, Eon, DB Schenker, DHL und die Volkswagen-Gruppe.

„Der starke Konsum in Schweden hat zahlreiche deutsche Einzelhandelsketten angelockt.“

Der starke Konsum in Schweden hat zahlreiche deutsche Einzelhandelsketten angelockt, unter anderem Lidl, Media Markt, Hornbach und Bauhaus. Baukonzerne wie Hochtief, Bilfinger, Strabag und Züblin haben angesichts der großen Infrastrukturprojekte in Stockholm und anderen Landesteilen den Sprung über die Ostsee gewagt.

Bis Mitte des Jahres 2022 haben mehr als 1.900 schwedische Unternehmen in Deutschland investiert und schufen so 124.000 Arbeitsplätze. In den letzten Jahren fanden vor allem schwedische IKT-Firmen ihren Weg über die Ostsee – sie machten in den Jahren 2015 bis 2021 fast ein Drittel aller schwedischen Investoren in Deutschland aus. Etwa ein Fünftel der Projekte entfiel auf die Textilindustrie, jeweils etwa ein Zehntel auf den Maschinenbau und die Konsumgüterindustrie. Nach Tätigkeit dominierten Vorhaben im Vertrieb, Marketing, Aftersales und Handel, die zusammen zwei von drei Investments ausmachten. In Produktion sowie Forschung und Entwicklung floss zusammen nur etwas mehr als jede zehnte investierte Krone.

Mehr als die Hälfte schwedischer Investoren ist in Nordrhein-Westphalen, Bayern und Berlin angesiedelt. Die deutsche Hauptstadt profitierte dabei in den letzten Jahren von ihrem Ruf als Start-up-Hotspot und zog viele Jungunternehmen an. Die größten schwedischen Vorhaben befinden sich dagegen in Hamburg, Sachsen, Bremen und Baden-Württemberg – in diesen vier Bundesländern beträgt die durchschnittliche Beschäftigtenzahl einer jeden schwedischen Niederlassung mehr als 100 Personen. Im deutschlandweiten Schnitt sind es 65 Angestellte. Zu den größten schwedischen Investoren in Deutschland zählen Vattenfall, Electrolux, Ikea, H&M, SKF und SEB (Quelle: GTAI). 

Doch nicht nur auf dem Gebiet der Wirtschaft ist der Austausch zwischen beiden Ländern intensiv. Auch viele Deutsche und Schweden haben den Schritt auf die andere Seite der Ostsee gewagt. Laut dem schwedischen statistischen Zentralamt lebten 2021 gut 29.000 deutsche Staatsbürger in Schweden und mehr als 19.000 schwedische Staatsbürger in Deutschland.

Wollen Sie mehr über verschiedene Marktsegmente und Geschäftsmöglichkeiten in Schweden oder Deutschland erfahren? Unsere Abteilung Market Entry & Business Development hilft Ihnen gerne mit Informationen und konkreten Marktanalysen weiter.

Die Deutsch-Schwedische Handelskammer ist Repräsentant von Germany Trade & Invest in Schweden. Außerdem gehören wir dem sogenannten Team Sweden an – einer von der schwedischen Regierung 2016 ins Leben gerufenen Gruppe von Behörden und Organisationen, die Unternehmen bei ihren Internationalisierungsbemühungen zur Seite stehen.