Foto: Roshan Nikam/Leonid Mamchenkov/Photosteve101/Flickr.com

Führende Telekommunikationsunternehmen bauen Glasfasernetz aus

12.11.2014

Nachdem die Private-Equity-Gesellschaft EQT den schwedischen Telekommunikationsanbieter IP-Only im letzten Jahr aufgekauft und hohe Investitionen in das Glasfasernetz angekündigt hat, reagiert nun Schwedens Breitband-Marktführer TeliaSonera: Neun Milliarden sind für den Ausbau des Glasfasernetzes eingeplant. Damit sollen rund zwei Drittel mehr schwedische Haushalte als zuvor Zugang zum Hochgeschwindigkeits-Internet erhalten.

Streaming- und Cloud-Dienste werden von immer mehr Schweden genutzt. Um den steigenden Datenmengen gerecht zu werden, ist ein Ausbau des Glasfasernetzes nötig. Über Glasfasern können erheblich mehr Informationen pro Zeiteinheit übermittelt werden als bei der elektrischen Übertragung, was wiederum das Surfen mit sehr hohen Geschwindigkeiten ermöglicht.

Anschlüsse für knapp zwei Millionen Haushalte

Der führende Telekommunikationskonzern TeliaSonera hat auf dem schwedischen Markt für Glasfasernetzwerke einen Marktanteil von gut einem Drittel. In den nächsten drei Jahren will der Konzern neun Milliarden Schwedische Kronen (etwa 979 Millionen Euro) in den Ausbau des Glasfasernetzes investieren und damit bis 2018 1,9 Millionen Haushalten einen Zugang zum Glasfaserkabelnetz bereitstellen.

Dabei setzt TeliaSonera den Schwerpunkt auf den Ausbau des regionalen Netzes in Nordschweden. Hintergrund des Vorhabens ist, dass Facebook im nordschwedischen Luleå drei große Serverhallen errichtet hat und sich infolgedessen mehrere Unternehmen in der Region niedergelassen haben. Um den zunehmenden Datenverkehr zu verarbeiten, hat TeliaSonera Facebook bereits im Jahr 2012 vertraglich versichert, ein Hochkapazitätsnetzwerk zu errichten, das ganz Europa umfasst.

Reaktion auf Investitionsankündigung von EQT

Beobachter sehen in TeliaSoneras Ankündigung eine Kampfansage an die Private-Equity-Gesellschaft EQT. Diese hatte im Mai 2013 den Internet- und Telefonanbieter IP-Only aufgekauft, um sich Anteile am schwedischen Markt für Glasfasernetzwerke zu sichern. Investitionen in Höhe von bis zu 30 Milliarden Schwedischen Kronen (knapp 3,3 Milliarden Euro) in die Glasfaserinfrastruktur wurden angekündigt.

Damit zielt EQT vor allem auf einen Zusammenschluss des Fernnetzes von IP-Only, welches nordeuropäische Metropolen miteinander verbindet, mit den schwedischen Metropolitan Area Networks (MAN) ab. Diese befinden sich zu 60 Prozent im Besitz der Kommunen. Kooperationen mit einigen Gemeinden in Mittelschweden hat IP-Only bereits aufgebaut. Landesweit sind solche Kooperationen jedoch selten, was daran liegen dürfte, dass die Kommunen ihre Glasfaserinfrastruktur als langfristiges strategisches Asset sehen, das sie halten möchten.

Kostspielige Infrastruktur

Der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur ist jedoch mit hohen Kosten verbunden. So rechnet die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY mit rund 40 Milliarden Schwedischen Kronen (4,35 Milliarden Euro), um 90 Prozent der Haushalte bis 2020 an ein Breitbandnetz mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 100 Megabit pro Sekunde anzuschließen.

 

Den ausführlichen Artikel zu den Investitionen in die schwedische Glasfaserinfrastruktur finden Sie bei Germany Trade & Invest