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Büroflächen in Schwedens Metropolen begehrt

08.04.2015

Der Markt für Geschäftsimmobilien bleibt in den schwedischen Metropolen weiter angespannt. Wegen der verhaltenen Bautätigkeit in der Stockholmer Innenstadt dürften die Büromieten 2015 vergleichsweise hoch bleiben oder steigen. Mieter zieht es dort zunehmend in die Außenbezirke. In Göteborg und Malmö ist die Nachfrage vor allem in den Innenstädten hoch.

Im Großraum Stockholm hat die Auslastung von Bürogebäuden 2014 ein neues Rekordniveau erreicht. Das lag vor allem an der anhaltend hohen Nachfrage sowie einer Reihe bedeutender Mietabschlüsse für Flächen in neueren Objekten in den an die Hauptstadt angrenzenden Gemeinden Solna und Sundbyberg. Dort haben unter anderem die Großbank SEB und der Technologiekonzern Siemens größere neue Büroräume angemietet.

Vororte Stockholms immer beliebter

Während in peripheren Stadtlagen die Leerstandsquoten laut der Beratungsgesellschaft JLL bei knapp 13 Prozent liegen, betragen diese in der Stockholmer Innenstadt nur etwa 4 Prozent. Da sich dort zudem kaum große, zusammenhängende Büroflächen finden lassen, zieht es große Mieter wie beispielsweise SEB oder Siemens zunehmend in das gut angebundene Umland Stockholms. „Viele Unternehmen wollen ihre Büros vom Stadtzentrum in nahe gelegene Vororte verlagern“, meint Jan Tärnell, Leiter des Geschäftsbereichs Bewertung bei der Immobilienberatungsgesellschaft NAI Svefa. 

Das Mietpreisniveau ist 2014 trotz der anhaltenden Nachfrage weitgehend stabil geblieben. In diesem Jahr soll es für Büroraum der Klasse A in den meisten Lagen steigen, bei Klasse-B-Objekten werden hingegen keine großen Änderungen erwartet. Auch für 2015 dürfte die Nachfrage nach modernen Büroflächen hoch bleiben, wobei das Angebot weiter begrenzt sein wird. Entspannen wird sich die Lage wohl erst 2016, wenn neue Flächen im Umfang von schätzungsweise 140.000 qm auf den Markt kommen werden (2015: 68.000 qm).

Neubauobjekte in Göteborg fast komplett vorvermietet

Auch im Großraum Göteborg ist die Nachfrage nach modernem Büroraum hoch. Die rund 24.800 qm Bürofläche, die dort 2014 fertiggestellt wurden, waren nahezu vollständig vorvermietet. Sinkende Leerstandsraten haben bereits wieder neue Entwicklungsprojekte in der westschwedischen Metropole nach sich gezogen, sodass dort 2015 weitere 60.200 qm fertig werden dürften. Der Löwenanteil dieser Objekte, von denen im Frühjahr 2015 schon vier Fünftel vermietet waren, befindet sich in den zentral gelegenen Stadtteilen Garda, Heden und Almedal.

Preisanstiege gab es vor allem in einigen Innenstadtlagen und in Mölndal, wo hochmoderne Flächen neu auf den Markt kamen. Im Gegensatz zu Stockholm sind in Göteborg auch die Mietpreise bei Klasse-B- und Klasse-C-Objekten spürbar angestiegen.

Zentrale Lagen in Malmö gefragt

Die Region Malmö im äußersten Süden Schwedens vermeldete 2014 höhere Leerstandquoten als im Vorjahr und die Büromieten blieben insgesamt relativ stabil. Durch die hohe Nachfrage in den zentralen Geschäftsvierteln lagen die Spitzenmieten dort (2.300 Schwedische Kronen/qm im 4. Quartal) jedoch erstmals seit 2008 wieder über denen im Gebiet des Neubauviertels Västra Hamnen (2.100 SEK/qm).

Der Investitionsmarkt für Büroimmobilien hat sich 2014 in allen genannten drei Großstädten belebt, besonders in der zweiten Jahreshälfte. Dabei haben laut der Makler- und Beratungsgruppe Angermann ausländische Investoren ihr Engagement in Schweden im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht, wobei diese zunehmend weg vom Zentrum der Metropolen in weiter entfernte Teilmärkte ausweichen. Hauptgrund dafür ist der starke Wettbewerb in den Innenstädten, insbesondere unter heimischen Investoren.

 

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