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Wirtschaftstrends Schweden 2014/15

20.01.2015

Nach nur rund 2 Prozent im vergangenen Jahr dürfte Schwedens Wirtschaft 2015 um circa 3 Prozent wachsen. Konjunkturtriebfedern sind der Wohnungsbau und der private Konsum. Ein wichtiger Wachstumstreiber dürfte 2015 auch die öffentliche Hand sein, die dann wieder mehr in den Verkehrswegebau investieren wird.

Insgesamt fiel Schwedens Wirtschaftswachstum 2014 etwas schwächer aus als erwartet. Hauptgrund hierfür ist die geringe Exportnachfrage, besonders aus dem Euroraum. Im Herbst 2014 haben sich jedoch einige Stimmungsindikatoren leicht aufgehellt, vor allem in Bezug auf die Bauindustrie.

Generell stützen deutlich solidere makroökonomische Kennzahlen als in den meisten anderen EU-Ländern die Ökonomie des Königreichs. So lag etwa die schwedische Staatsverschuldung 2013 bei rund 41 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und die Handelsbilanz wies ein Plus in Höhe von gut 2 Prozent des BIP auf.

Investitionen rückläufig

Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes hat Schwedens Industrie 2013 rund 54,5 Milliarden Schwedische Kronen (umgerechnet circa 6,3 Milliarden Euro) in neue Maschinen, Anlagen und ähnliches investiert. 2014 werden die Investitionen voraussichtlich etwa 52,8 Milliarden Kronen betragen haben.

Dieser Rückgang ist in erster Linie dem kapitalintensiven Bergbau geschuldet, der seine Investitionen laut Mai-Erhebung des Statistikamtes 2014 um ein Viertel zurückfahren wollte. Die Investitionsausgaben in der Elektro- und Chemieindustrie dürften dagegen leicht gestiegen sein. Auch Energieversorger, Kläranlagen und Wasserwerke haben mehr investiert.

Steigende Einkommen kurbeln Konsum an

Der Privatkonsum hat in Schweden 2014 um knapp 3 Prozent zugelegt. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch einen etwa gleichhohen Anstieg der verfügbaren Realeinkommen, hauptsächlich infolge positiver Vermögenseffekte durch steigende Immobilienpreise. Die Hauspreise sollen auch 2015 um 5 bis 10 Prozent nach oben gehen. Dies, sowie eine historisch hohe Sparquote der privaten Haushalte (2014 über 13 Prozent), lässt Raum für eine erneute Ausweitung der Konsumausgaben.

In beiden Jahren dürfte jedoch der Anstieg der Bruttolöhne im Unternehmenssektor mit im Schnitt fast 3 Prozent den Produktivitätszuwachs deutlich übersteigen. Die dadurch anwachsenden Lohnstückkosten könnten Schwedens Position im internationalen Wettbewerb verschlechtern.

Wachsender Außenhandel

Positiv entwickelt hat sich der Außenhandel des Landes. Nach einem Rückgang im Vorjahr um knapp 6 Prozent nahmen Schwedens Ausfuhren in andere EU-Staaten von Januar bis August 2014 wieder um 19 Prozent zu. Bezüge von dort stiegen um 5 Prozent (-4 Prozent im Vorjahr). Lieferungen aus Deutschland verbuchten in diesen acht Monaten allerdings nur ein unterproportionales Plus von 3 Prozent (nach einem Einbruch um 5,5 Prozent 2013).

Für deutsche Lieferanten bleibt das Königreich dennoch ein attraktiver Auslandsmarkt. Deutschland ist mit einem Anteil von 17 Prozent wichtigstes Lieferland Schwedens, gefolgt von Norwegen (9 Prozent), den Niederlanden (8 Prozent) und Dänemark (7 Prozent). Zu den wichtigsten deutschen Ausfuhrgütern zählen Maschinen, Kfz und Fahrzeugteile, chemische Erzeugnisse sowie Elektrotechnik.

 

Den ausführlichen Artikel, unter anderem mit Einschätzungen zur Entwicklung verschiedener schwedischer Branchen, finden Sie bei Germany Trade & Invest.