Die Startup-Szene in Stockholm ist vielfältig und ideenreich

Foto: Ignacio Palomo Duarte/Flickr.com

Start-up-Metropole Stockholm: Ideen suchen ein Zuhause

28.04.2014

Stockholms Start-up-Szene wächst unaufhörlich und ist angesehen in ganz Europa - und das nicht erst seit Spotify und King. Dennoch steht die Wirtschaft vor Ort vor einem strukturellen Problem: Wie kann sich die Stadt neuen Ideen und Menschen öffnen, wenn der aktuelle Wohnungsmangel und die vergleichsweise hohen Lebenshaltungskosten eine Ansiedlung erschweren?

Wir bringen Ihr Start-up nach Stockholm

Hochinnovativ, wachstumsgetrieben und mit schnell zu erwartendem Umsatzanstieg im digitalen Umfeld: So versteht sich ein Start-up für gewöhnlich. Die Organisation Stockholm Business Region geht davon aus, dass Schwedens Hauptstadt derzeit Heimat von rund 850 solchen Unternehmen ist.

Stockholms Szene beeindruckt mit qualitativ hochwertigen und verkaufsfähigen Ideen. Das Start-up Klarna hat 2005 beispielsweise eine einfache Online-Zahlungslösung entwickelt, die inzwischen von mehr als 45.000 Händlern europaweit eingesetzt wird. Das Unternehmen ist als Hochschulausgründung zu einem international konkurrenzfähigen Anbieter mit rund 130 Millionen Euro Jahresumsatz herangewachsen. Auf ähnliche Erfolgsstories blicken auch Skype, Dice oder Spotify zurück.

Wachsen ohne Grenzen

Damit aus einer kleinen Idee jedoch ein international beachtetes und tragfähiges Unternehmen wird, braucht es vor allem zwei Dinge. Geld ist natürlich unabdingbar und notwendig, um die Forschungs- und Entwicklungsphase zu überstehen sowie die Wachstumsphase abzusichern. Venture Capital deckt hier in der Regel den Grundbedarf, bevor es mit großen internationalen Finanzierungsrunden weitergeht.

Darüber hinaus müssen jedoch auch die Lebensumstände stimmen. Und hier könnte Stockholm an seine Grenzen stoßen. Die schwedische Hauptstadt zählte in den vergangenen Jahren zu den wachstumsstärksten Städten Europas – es zogen jährlich bis zu 45.000 Menschen in die Stadt am Wasser. Doch die Wohnungsnot wird zur Wachstumsbremse. Eine durchschnittliche Wartezeit von 5-7 Jahren für eine Mietwohnung ist kein gutes Aushängeschild.

Hinzu kommen die hohen Lebenshaltungskosten. In einem europaweiten Vergleich des Statistischen Bundesamts von 2012 lag Schweden 28 Prozent über dem EU-Durchschnitt und damit auf Platz zwei der teuersten Länder in der Europäischen Union. Das ist ein kritischer Punkt, um für neue und schnell wachsende Unternehmen den Fachkräftebedarf zu sichern.

Dynamisch bleiben

Weiterhin gilt es ein Netzwerk tatsächlich zu leben. Kleine und mittelständische Unternehmen bilden sowohl in Deutschland als auch in Schweden das Rückgrat der Wirtschaft. Damit dieses dynamisch bleibt, braucht Stockholm seine Start-ups und diese sind wiederum auf Wissen und Unterstützung angewiesen.

Das Fundament ist bereits gelegt. Die Mitgliederorganisation SUP46 im Herzen Stockholms bietet beispielsweise neben attraktiven Co-Working-Spaces auch fachlichen Input sowie ein Netzwerk aus anderen Start-ups und Investoren.

Würde auch noch das Registrierungsverfahren für ausländische Mitarbeiter vereinfacht sowie bürokratische Hürden abgebaut, könnte Stockholm seine Wachstumsbremse lösen und als Ansiedlungsort an Bedeutung gewinnen.

 

Die Deutsch-Schwedische Handelskammer unterstützt junge Unternehmen bei Expansions- und Ansiedlungsplänen und bietet in diesem Zusammenhang umfassende Dienstleistungen an. Nutzen Sie unsere Erfahrung und unser Netzwerk.