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Skåne: Schlüsselregion für globale Unternehmen

18.01.2016

Das südschwedische Skåne ist im Aufschwung begriffen. Die aufstrebende Region, die Schwedens Verbindung zum Rest Europas darstellt, zieht zahlreiche Investoren und internationale Initiativen an. Hier plant aktuell unter anderem der deutsche Industriekonzern Bosch bedeutsame Investitionen.

In Südschweden präsentiert sich eine starke Wirtschaftsregion: Skåne. Die auf Deutsch auch Schonen genannte Gegend rund um Malmö bietet Unternehmen hervorragende Niederlassungs- und Investitionsbedingungen.

Zusammen mit dem Großraum Kopenhagen bildet Skåne die transnationale Öresundregion. Mit rund 3,8 Millionen Einwohnern, 150.000 Studenten, 14 Universitäten und acht sogenannten Science Parks ist man nicht umsonst führend in Bereichen wie IT, Life Science, Lebensmitteltechnologie, Cleantech oder auch Materialwissenschaften.

Bosch etabliert Entwicklungseinheit in Lund

Die deutsche Wirtschaft zeigt starkes Interesse an Skåne. Eines der Unternehmen, die ihre Kontakte zur Region intensivieren und ausbauen, ist der Industriekonzern Bosch. Mit Hauptsitz im baden-württembergischen Gerlingen beschäftigt das Unternehmen global etwa 360.000 Mitarbeiter, davon rund 1800 in Schweden. Im September 2015 entschied man sich, in Lund eine Entwicklungseinheit für Software-Applikationen zu etablieren. In einem ersten Schritt werden so 40-45 neue Arbeitsplätze entstehen.

Dass die Wahl dazu auf Skåne fiel, begründet Bosch mit der herausragenden Position der Region, wenn es um das Zusammenspiel von elektronischen Geräten, Telekommunikation und cloudbasierten Dienstleistungen geht. „Mobilität und Konnektivität in der Automobilindustrie ist einer unserer Geschäftsbereiche und in und um Lund findet man genau die von uns benötigte Kompetenz”, sagte Inger Rosén, Kommunikationschefin der schwedischen Robert Bosch AB, gegenüber der südschwedischen Zeitungsgruppe HD-Sydsvenskan.

Doch Bosch kümmert sich nicht nur die eigene Unternehmensentwicklung. Über die Robert Bosch Venture Capital GmbH investierte der Konzern rund 5 Millionen Schwedische Kronen (circa 535.000 Euro) in das vielversprechende Start-up Modcam aus Malmö. Das junge Unternehmen hat einen innovativen Sensor für die Bildanalyse entwickelt. Dieser kann beispielsweise ausrechnen, wie viele Menschen sich in einer Menschenmenge befinden und deren Bewegungen analysieren.

Erfolgreiche europäische Region

„In Skåne sind wir stolz auf die große Anzahl globaler Unternehmen, die sich hier niedergelassen haben, und auf die Aufmerksamkeit, die wir international erhalten“, sagte Stefan Johansson, Geschäftsführer der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Invest in Skåne, im Rahmen des von der Deutsch-Schwedischen Handelskammer organisierten Business After-Works in Malmö. „Wir freuen uns sehr, mit Bosch zusammenarbeiten zu können sowie mit IBM, Johnson & Johnson und Canon, um nur einige zu nennen.“

Bei der Veranstaltung im November war auch der deutsche Botschafter in Schweden, Michael Bock, zugegen, der sich gerade auf einer dreitägigen Reise zu deutschen Unternehmen und Institutionen in Südschweden befand. „Ich weiß sehr genau, wie wichtig diese Region ist, sowohl für Schweden selbst als auch für die deutsch-schwedischen Beziehungen“, so Bock auf dem Business After-Work.

„Wir befinden uns hier in einer sehr europäischen Gegend. Es ist ein großer Erfolg für das Projekt Europa, dass sich Grenzregionen wie diese gemeinsam entwickeln können – auch wenn wir in den vergangenen Monaten lernen mussten, dass sich die Voraussetzungen dafür sehr schnell ändern können.“ Der Botschafter ist sich sicher, dass Malmös neuer Honorarkonsul Michael Liebig, der zum Jahreswechsel sein Amt antrat, zu einer weiter positiven Entwicklung der Beziehungen zwischen Skåne und Deutschland beitragen wird.