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E-Commerce in Schweden auf dem Vormarsch

10.09.2014

Der schwedische Online-Handel boomt: Im Jahr 2013 sind die Umsätze der Branche um 17 Prozent gestiegen, was den stärksten Zuwachs seit 2007 bedeutet. Neben Mode-, Sport- und Elektronikartikeln wächst auch das Geschäft mit Lebensmitteln.

Fachleute prognostizieren für 2014 erneut ein gutes Ergebnis für den Online-Handel mit Sport- und Freizeitwaren. Der Sportartikelshop Sportamore stach in seiner Branche besonders heraus und strebt weitere Umsatzsteigerungen im nordischen Raum an.

Ikea plant ebenfalls, seinen Online-Marktanteil auszubauen. Dazu soll der Zugang zu den eigenen E-Commerce-Plattformen um drei weitere Länder ausgedehnt werden. Außerdem plant der Möbelhersteller, das gesamte Sortiment seiner Einrichtungshäuser online anzubieten und nicht wie bislang nur eine Auswahl.

In der Modebranche ist das Internet zu einem wichtigen Vertriebskanal geworden, insbesondere für kleinere Firmen. Bekleidungshändler wie Bubbleroom zeigen mit sogenannten Pop-up Stores darüber hinaus auch physische Präsenz. Ziel ist es, mit den provisorischen Läden die Aufmerksamkeit von Bloggern zu erlangen, welche dann online über ihre Eindrücke berichten und so potenzielle Kunden auf das Unternehmen aufmerksam machen.

Trends im Lebensmittelbereich

Neben den aufgeführten Branchen entwickelt sich der E-Commerce vor allem in der Lebensmittelbranche positiv. Das Segment wächst deutlich, auch wenn der Online-Handel hier bisher nur einen geringen Anteil am Gesamtumsatz ausmacht. Für die Kunden sind eine breite Produktauswahl sowie Zeitersparnis und Bequemlichkeit Gründe, ihre Lebensmittel über das Internet zu bestellen.

Drei Bereiche können gemäß Branchenverband beim Online-Handel mit Lebensmitteln unterschieden werden: vollumfängliche Läden, welche verstärkt innerhalb des letzten Jahres nachgefragt wurden, Spezialgeschäfte und Dinner-Ideen. Bei der letztgenannten Kategorie werden Zutaten nach dem Baukastenprinzip ausgewählt, aus denen schließlich ein Abendessen zubereitet werden kann. Auch dieses Segment war mit Vertretern wie Linas Matkasse („Linas Einkaufstüte“) oder middagsfrid im vergangenen Jahr bei den Verbrauchern beliebt.

Positives Investitionsklima

Ambitionierte Pläne verfolgt Schwedens größte Lebensmittelkette ICA, die bis 2017 im Online-Lebensmittelhandel führend sein möchte. Neben einem zentralen Internet-Shop, der in diesem Herbst online gehen soll, sollen ICAs Franchisenehmer die Möglichkeit zu eigenen lokalen Webstores bekommen. Einzelne Zielgruppen möchte ICA auch stärker über soziale Netzwerke und eine eigene App ansprechen.

Insgesamt lässt sich bei Wagniskapitalgebern ein Trend zur Investition in mobile Lösungen für den E-Commerce verzeichnen. Exemplarisch lässt sich hier die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik nennen, die unter anderem in die Mode-VersandhändlerZalando und das breit aufgestellte E-Commerce-Unternehmen CDON investiert hat. Die Idee, auf Firmen aus dem nordischen Raum mit internationalem Wachstumspotential zu setzen, findet inzwischen bei Investoren auf der ganzen Welt Anklang.

 

Quelle: Germany Trade & Invest