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Durchwachsene Aussichten für Schwedens Maschinenbauindustrie

22.09.2014

Der Maschinenbau ist für die schwedische Wirtschaft von zentraler Bedeutung und hat eine lange Tradition. In diesem Jahr wird im Inland mit stagnierenden Investitionen in neue Maschinen gerechnet. Der Hauptabsatz der Branche kommt jedoch durch Exporte zustande und dort geht der Trend nach oben.

Etwa 70.000 Mitarbeiter sind in der schwedischen Maschinenbauindustrie beschäftigt. Deren Absatzmärkte liegen vor allem im Ausland, besonders im EU-Raum. Wichtige Exportmärkte sind aber auch China, die USA und Russland, wobei sich die Nachfrage aus den beiden letztgenannten Ländern zuletzt etwas abgeschwächt hat.

Die Verkäufe ins Ausland sanken in der Branche 2013 um knapp 7 Prozent. Der Bereich der Arbeits- und Kraftmaschinen war davon überproportional stark betroffen. Für das laufende Jahr ist der Trend hingegen positiver, was neben dem europäischen Markt vor allem der zunehmenden Industrialisierung in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu verdanken ist.

Autohersteller bauen Kapazitäten aus

Die generell erstarkende Nachfrage in Europa nützt unter anderem der Automobilbranche. Als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Schwedens ist sie ein bedeutender Abnehmer von Maschinen. Die PKW-Sparte erwartet in diesem Jahr 8 Prozent mehr Zulassungen und Volvo Cars plant, die Produktionskapazität im neuen Karosseriewerk in Göteborg von 200.000 auf 300.000 Fahrzeuge pro Jahr zu erweitern.

Als EU-Spitzenreiter bezüglich der Förderung metallischer Rohstoffe hat Schweden auch im Bergbau einen Abnehmer für seine Maschinen. Zwar wurde 2013 etwas weniger in die Anlagen investiert, doch der technische Bedarf sowohl für verstärkte Erkundungsaktivitäten wie für den Ausbau der dazugehörigen Infrastruktur ist vor allem in der Provinz Norrbotten groß.

Gute Aussichten für die Bauwirtschaft

Bedarf an Maschinen hat weiterhin die Bauwirtschaft, die sich derzeit im Aufschwung befindet. Neben neuen Wohnungen stehen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen hoch im Kurs, weshalb der schwedische Dachverband der Bauunternehmen, Sveriges Byggindustrier, was Investitionen angeht, einen Zuwachs von insgesamt 5 Prozent erwartet. Die öffentliche Hand wird jedoch voraussichtlich erst wieder ab 2015 in den Wohnungs- und Verkehrsinfrastrukturbau investieren.

Während die Unternehmen der Chemieindustrie ihr Inventar an Maschinen ausgebaut haben, hat Schwedens Holz- und Papierindustrie mit Umstrukturierungen und einem Nachfragerückgang zu kämpfen. Gerade in der Holzindustrie wird ein Investitionsrückgang um bis zu 50 Prozent befürchtet.

 

Den ausführlichen Bericht von Germany Trade and Invest über die Investitionsfreudigkeit der einzelnen Sektoren finden Sie hier.